HfG-Archiv Ulm
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Werknachlässe

Die Werknachlässe der HfG

Das HfG-Archiv ist ein zentraler Ort, an dem die Werknachlässe von Hochschulangehörigen wissenschaftlich aufgearbeitet und betreut werden. Bisher befinden sich die Werknachlässe von Otl Aicher, Tomás Gonda und Walter Zeischegg im HfG-Archiv Ulm. Die umfangreichen Konvolute entsprechen etwa der Hälfte des gesamten Archivguts.

Werknachlässe

Nachlass Otl Aicher

Otl Aicher (1922-1991) war Mitbegründer, zeitweiliger Rektor und einer der wichtigsten Dozenten der HfG Ulm. Als Leiter der Abteilung Visuelle Kommunikation setzte er entscheidende Maßstäbe im Bereich des Grafik-Design und in der Gestaltung. Zusammen mit den Mitarbeitern seiner Entwicklungsgruppe »E5« schuf er an der Hochschule visuelle Erscheinungsbilder für die Firma Braun und für die Deutsche Lufthansa. 1968 wurde er zum Gestaltungsbeauftragten der Olympischen Spiele in München ernannt. Weiterhin realisierte er Projekte für die Bayerische Rückversicherung, Bulthaup, Dresdner Bank, ERCO-Leuchten, Flughafen Frankfurt, FSB, Westdeutsche Landesbank und ZDF. Seine seit 1968 entwickelten Piktogramme avancierten innerhalb kurzer Zeit zu einem internationalen Bildzeichensystem. Otl Aicher ist ferner als Fotograf und Autor zahlreicher kulturkritischer Schriften bekannt.

Der Werknachlass Otl Aichers wurde im Sommer 1996 von der Familie Aicher-Scholl an das Ulmer Museum/HfG-Archiv übergeben. Er umfaßt Korrespondenz zu rund 350 Projekten, 4.000 Plakate, 27.000 Entwurfsblätter, 30.000 Dias sowie zahlreiche Ausstellungstafeln, Fotos, Negative und Schriften. Die Materialien wurden konservatorisch gesichert und in Form einer komplexen Datenbank wissenschaftlich aufgearbeitet.

Das Otl Aicher-Archiv ist im HfG-Archiv integriert. Alle Materialien können im Rahmen wissenschaftlicher Arbeit eingesehen werden. Die Publikationen Otl Aichers sind in einer Präsenzbibliothek zugänglich. Eine kleine Dauerausstellung gibt Einblicke in das umfangreiche Werk des Gestalters.

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Nachlass Tomás Gonda

Der Grafiker Tomás Gonda (1926-1988) kam 1958 an die Hochschule für Gestaltung Ulm, wo er bis 1966 lehrte. Als Mitarbeiter von Otl Aicher in der »Entwicklungsgruppe 5« war er am Entwurf mehrerer wichtiger Projekte für Werbe- und Druckgrafiken, Verpackungen und Ausstellungen beteiligt. So zum Beispiel am Erscheinungsbild für die Deutsche Lufthansa und an den Werbekampagnen für die Firmen Braun und Hermann Miller. Mit der sechsten Ausgabe der Zeitschrift der HfG »ulm« übernahm er deren neue Gestaltung. In den Jahren zwischen 1963 bis 1966 unterrichtete Gonda in der Abteilung Visuelle Kommunikation. In der darauffolgenden Zeit arbeitete er in Mailand als Art-Director bei Rinascente/Upim. Von 1977 bis zu seinem Tod führte Gonda in New York sein Atelier »Gonda Design, Incorporated«.

Der Nachlaß von Tomás Gonda wurde 1996 in Form der Retrospektive »Tomás Gonda, a Life in Design«, erarbeitet von Leslie Brothers gemeinsam mit der Anderson Gallery, School of the Arts der Virginia Commonwealth University in Richmond, dem HfG-Archiv Ulm übergeben. Den Kern dieser Schenkung von Jacqui Morgan bilden 60 gerahmte Arbeiten, 130 grafische Arbeiten, Fotos und Negative.

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Nachlass Walter Zeischegg

Der Bildhauer und Plastiker Walter Zeischegg (1917-1983) kam 1951 nach Ulm, um am Aufbau der Hochschule für Gestaltung mitzuwirken. Er wurde Dozent in der Abteilung Produktgestaltung. Neben Otl Aicher war Walter Zeischegg der einzige, der von der Gründungsphase an bis hin zur Schließung an dieser Schule lehrte und arbeitete. Nach dem Ende der HfG 1968 eröffnete er ein eigenes Designbüro in Ulm.

Im Jahr 1991 konnte sein Werknachlaß komplett vom HfG-Archiv übernommen werden. Der Bestand umfaßt etwa 600 teils mehrteilige Objekte und Modelle, rund 22.600 grafische Arbeiten, 6.800 Fotografien, Negative, Kontaktabzüge und Dias, außerdem 120 Bücher sowie ein umfangreiches Aktenarchiv mit Schriftverkehr, Arbeitsunterlagen, handschriftlichen Notizen, Manuskripten und Skizzen.

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