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Hochschule für Gestaltung Ulm, 1953-1968

Die Geschichte der HfG

Gebäude der HfG Ulm, 1955. Foto: Ernst Hahn. © HfG-Archiv / Museum Ulm, Sign. HfG-Ar Dp 090.18. Alle Rechte vorbehalten

Die Ulmer Hochschule für Gestaltung war in den 1950er und 1960er Jahren eine der fortschrittlichsten Institutionen für die Lehre von Design und Umweltgestaltung. Gegründet wurde sie von Inge Scholl, Otl Aicher und Max Bill; letzterer wurde 1953 der erste Rektor der Schule. Schnell erlangte die HfG Ulm internationale Anerkennung. In ihren Abteilungen wurden neue Gestaltungsansätze erforscht und in die Praxis umgesetzt: Visuelle Kommunikation, Industriedesign, Bauen, Information und später auch Film. Das HfG-Gebäude wurde von Max Bill entworfen und beeindruckt noch heute durch seine markante, offene Lage.

Der Campus spiegelt das Lehrkonzept wider, nämlich die Integration von Arbeit und Leben an einem Ort. Die Geschichte der HfG war geprägt von Innovation und Wandel, ganz im Sinne des Selbstverständnisses der Hochschule als experimentelle Institution. Dies führte zu zahlreichen inhaltlichen und organisatorischen Modifikationen des Unterrichts.

Bereits während des Bestehens dieser privaten Hochschule wurde sie zum Vorbild neuer Gründungen, etwa in Indien oder Brasilien. Nach ihrer Schließung im Jahr 1968 trugen Dozenten und Studenten den Kern ihrer Lehre weiter − sei es in ihrer täglichen Arbeit mit zahlreichen namhaften Industrieunternehmen, sei es durch den Unterricht an Hochschulen und Akademien in der ganzen Welt.

Hochschule für Gestaltung Ulm, 1953-1968

Gestaltung für die Demokratie

»Die HfG ist nicht nur eine Schule, an der man eine bestimmte Fachausbildung erhält; die HfG ist vielmehr eine Gemeinschaft, deren Mitglieder dieselben Intentionen teilen: der menschlichen Umwelt Struktur und Gehalt zu verleihen«.

(Tomás Maldonado, »Eröffnungsrede des Rektors der HfG«, am 5.10.1964)

Die Hochschule für Gestaltung Ulm war ein internationales Zentrum für Lehre, Entwicklung und Forschung im Bereich der Gestaltung industrieller Erzeugnisse. In fünf Fachgebieten – Produktgestaltung, Visuelle Kommunikation, Bauen, Information und Film – wurden Gestalter ausgebildet. Das Studium dauerte vier Jahre und wurde mit einem Diplom abgeschlossen. Der Unterricht bestand aus der Abteilungsarbeit, die dem praktischen Entwerfen gewidmet war und den für das Gestalten benötigten theoretischen Fächern. An der Ulmer Schule wurden Lehrstoff und Lehrmethoden für ein neues Berufsbild, das des Designers, erarbeitet. Das stetig weiterentwickelte pädagogische Konzept ist zu einem Modell geworden, das nach wie vor in der Designausbildung Relevanz hat.

HfG basic course, Tomás Maldonado with students, 1955. Sign. HfG-Ar Dp 090.32. Photo: Ernst Hahn © HfG Archive / Museum Ulm

Grundkurs an der HfG, Tomás Maldonado mit Studenten, 1955. Sign. HfG-Ar Dp 090.32. Foto: Ernst Hahn © HfG-Archiv / Museum Ulm. Alle Rechte vorbehalten

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Hochschule für Gestaltung Ulm, 1953-1968

Gebäude

»ein luftbild. wie von einem stadtmodell. vorn vor schwarzer wälderkulisse weisse gebäude, kuben, flach. kristalle mit fenstern, vielen fenstern, wie aus einem baukasten ein rechter winkel in einen hang gepuzzelt. dahinter im dunst, unordentlich, grau in grau, das gewirr der stadt. darüber, wie ein schemen vor dem glänzenden band der donau, das massiv des münsters, weit abgerückt, verschwindend. vergangenheit, die vergeht. vorn, weiß, die blöcke der zukunft. eine lichte burg der zukunft.«

(Bernd Rübenach: der rechte winkel von ulm. Rundfunkessay 1959. Darmstadt 1987.)

Die Gebäude der HfG Ulm gehören zu den ersten Bauten in Deutschland, die in Stahlbeton-Skelettbauweise errichtet wurden. Für alle Konstruktionsteile, alle Außenflächen und sichtbaren Innenwände wurde der Sichtbeton in glatten Schalungen gegossen. Die Fenster sind in Holzverbund ausgeführt, die Türen ebenfalls aus Holz.

Die Gebäude der Hochschule für Gestaltung, 1955. Foto: Ernst Hahn, Sign. HfG-Ar Dp 090.012-1 © HfG-Archiv Ulm. Alle Rechte vorbehalten

Die Gebäude der Hochschule für Gestaltung, 1955. Foto: Ernst Hahn, Sign. HfG-Ar Dp 090.012-1 © HfG-Archiv Ulm. Alle Rechte vorbehalten

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