HfG-Archiv Ulm
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Sonderausstellung BannerHans Gugelot
21. März 2020—31. Januar 2021

Hans Gugelot:
Die Architektur des Design

Der holländische Architekt Hans Gugelot (1920-1965) war in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg ein führender Industriedesigner und Wegbereiter des Systemdesigns. Von 1954 bis zu seinem frühen Tod unterrichtete er an der legendären Hochschule für Gestaltung Ulm (HfG), zu deren Erfolg er mit seinen Produktentwürfen wesentlich beitrug. Am 1. April 2020 jährte sich sein 100. Geburtstag. Die Ausstellung des HfG-Archivs ist die erste umfassende Museumspräsentation zu Leben und Werk des Gestalters seit über 25 Jahren.

Gemeinsam mit Studenten der Ulmer Hochschule entwickelte Hans Gugelot 1955 ein neues Produktdesign für Braun, mit dem die Firma im gleichen Jahr auf der Rundfunkmesse in Düsseldorf für Aufsehen sorgte. Dabei folgte Hans Gugelot der Maßgabe der Firmeninhaber Artur und Erwin Braun, Produkte zu entwerfen, die das moderne Lebensgefühl ausdrücken sollten: Das waren die Geräte, um den gerade aktuellen Cool Jazz abzuspielen und den Muff aus den Wohnungen zu vertreiben.Hans Gugelot prägte damit die Anfänge des Braun-Design. Im Jahr 1956 entwickelte er gemeinsam mit Mitarbeitern der HfG Ulm und dem bei Braun angestellten Innenarchitekten Dieter Rams das Radiogerät „SK 4“. Als „Schneewittchensarg“ wurde dieser zu einer Ikone des westdeutschen Nachkriegsdesign.

Gugelot entwarf zahlreiche Industriegüter für führende Hersteller – Möbel, Nähmaschinen, Rasierapparate, Diaprojektoren und Züge für den Nahverkehr. Neben seiner Entwurfstätigkeit engagierte sich Gugelot in der Lehre an der HfG sowie beim Aufbau des National Institute of Design in Indien. Darüber hinaus gab er entscheidende Impulse für die Entwicklung des Berufsbildes des Industriedesigners. Seinem Verständnis nach hieß Designer sein nicht oberflächlich Coolness zu gestalten. Ein Designer sollte neben seinem Gestaltungsvermögen auch Verständnis für die technische Funktion eines Gegenstandes haben und die Nutzerbedürfnisse angemessen berücksichtigen: Nur so konnte er seiner sozialen und kulturellen Verantwortung gerecht werden.

Das HfG-Archiv zeigt an ausgewählten Beispielen, wie Hans Gugelot diese Haltung in seine Entwürfe übertrug und damit zugleich Maßstäbe für das Industriedesign bis heute setzte.

In unserem PodcastMein Liebling Malke, lieber Gütsch: Berufstätigkeit und Eheglück in den 1950er Jahren“ mit Ausschnitten aus Briefen von Hans Gugelot und seiner Frau Malke geben wir einen Einblick in das Lebensgefühl und die Lebensumstände der gestalterischen Avantgarde in der jungen Bundesrepublik.

Die Publikation zur Ausstellung ist im HfG-Archiv sowie bei der avedition in Stuttgart erhältlich. Hrsg. HfG-Archiv / Museum Ulm, Christiane Wachsmann Gestaltung: Guus Gugelot mit Beiträgen von Christiane Wachsmann, Walter Scheiffele, Klaus Klemp, Eva von Seckendorff, Katharina Kurz, Marleen Grasse, Gwendolyn Kulick (166 Seiten)

Einen virtuelle Version der Ausstellung über Hans Gugelot findet sich hier.

Bestellen kann man das Buch für 28 € zzgl. Versandkosten über den Shop des Museum Ulm. Eine Vorschau des Buches findet sich hier.

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